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Deutsche Wirtschaft schlittert überraschend in die Rezession


Statistisches Bundesamt
Deutsche Wirtschaft schlittert in die Rezession

Von dpa
Aktualisiert am 25.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Die deutsche Wirtschaftsleistung ist im ersten Quartal 2023 überraschend um 0,3 Prozent geschrumpft.Vergrößern des BildesDie deutsche Wirtschaftsleistung ist im ersten Quartal 2023 überraschend um 0,3 Prozent geschrumpft. (Quelle: Hendrik Schmidt/dpa)
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Die deutsche Wirtschaftsleistung ist überraschend geschrumpft. Das Statistische Bundesamt musste seine optimistischere Schätzung vom April revidieren.

Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist laut Statistischem Bundesamt im ersten Quartal 2023 um 0,3 Prozent geschrumpft. In einer ersten Schätzung Ende April war die Behörde in Wiesbaden noch von einer Stagnation der deutschen Wirtschaftsleistung zu Jahresbeginn ausgegangen.

"Nachdem das BIP bereits zum Jahresende 2022 ins Minus gerutscht war, verzeichnete die deutsche Wirtschaft damit zwei negative Quartale in Folge", sagte Behördenpräsidentin Ruth Brand. Schrumpft die Wirtschaftsleistung zwei Quartale hintereinander, sprechen Ökonomen von einer technischen Rezession. Lesen Sie hier, was eine Rezession für Sie bedeutet.

Das bedeutet nicht, dass das Gesamtjahr negativ ist. Vor allem dank des milden Winters traten die schlimmsten Szenarien nicht ein – etwa ein Gasmangel, der tiefe Spuren hinterlassen hätte.

Weniger Konsum wegen Inflation

Der Privatkonsum fiel angesichts der Inflation als Konjunkturstütze aus. Sowohl für Nahrungsmittel und Getränke als auch für Bekleidung und Schuhe sowie für Einrichtungsgegenstände gaben die privaten Haushalte den Angaben zufolge weniger aus als im Vorquartal.

Für Verbraucherinnen und Verbraucher ist die hohe Teuerung eine Herausforderung: Sie zehrt an ihrer Kaufkraft. Die Menschen können sich für einen Euro weniger leisten. Der Preisauftrieb schwächte sich zuletzt zwar ab. Die jährliche Teuerungsrate lag im April mit 7,2 Prozent aber immer noch auf vergleichsweise hohem Niveau.

Positive Impulse kamen nach Angaben der Statistiker zu Jahresbeginn von den Exporten und den Investitionen. Dabei stiegen die Bauinvestitionen auch wegen des günstigen Wetters als auch die Investitionen der Unternehmen in Ausrüstungen wie Maschinen, Geräte und Fahrzeuge.

"Schnelle Wende zum Besseren nicht in Sicht"

Die Aussichten für Europas größte Volkswirtschaft sind nach Einschätzung von Experten für das Gesamtjahr gedämpft. Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht davon aus, dass sich das Wirtschaftswachstum um die Nulllinie herum bewegen dürfte.

Der IWF ist damit pessimistischer als die Bundesregierung, die in ihrer Ende April vorgestellten Frühjahrsprojektion ein BIP-Plus von 0,4 Prozent erwartete. Die EU-Kommission rechnete in ihrer jüngsten Prognose mit einem Wirtschaftswachstum von 0,2 Prozent für Deutschland.

Andreas Scheuerle, Volkswirt der Dekabank, kommentierte die neuen Zahlen wenig optimistisch: "Es gab sie doch – die Winterrezession." Unter der Last "der immensen Inflation" sei der deutsche Konsument "in die Knie" gegangen und habe die gesamte Volkswirtschaft mit sich gerissen.

"Eine schnelle und deutliche Wende zum Besseren ist aber nicht in Sicht", so der Ökonom weiter. "Während die inflationären Belastungen langsam abklingen, wachsen diejenigen der restriktiven Geldpolitik. Das Gift der Inflation wird mit dem Gegengift hoher Zinsen bekämpft."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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